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OekoTex Standard 100

Der Standard 100 by Oeko-Tex (vormals Oeko-Tex Standard 100) ist ein weltweit einheitliches System von Prüfmethoden, Prüfkriterien und Schadstoffgrenzwerten, nach dem die Oeko-Tex-Prüfinstitute die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Textilprodukten zertifizieren. Zertifizierbar sind nicht nur Verbraucherartikel, sondern auch Vorprodukte aller Verarbeitungsstufen und Zubehör. Produkte, die den Anforderungen entsprechen, dürfen mit der Kennzeichnung „Standard 100 by Oeko-Tex – Geprüft auf Schadstoffe“ versehen werden. Das Standard-100-Zertifikat ist ein Jahr lang gültig. Mit der Einführung des Standards wurde ein weltweit einheitliches Qualitätssicherungssystem für Hersteller und Handel etabliert, das der geringen Fertigungstiefe in den einzelnen Betrieben der Textil- und Bekleidungsindustrie Rechnung trägt und regional unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe für das Risikopotenzial von Schadstoffen ausgleicht. Das Standard-100-by-Oeko-Tex-Zertifikat dokumentiert demnach die Einhaltung von humanökologischen Qualitätsstandards nicht nur gegenüber dem Endverbraucher, sondern auch gegenüber nachgelagerten Produktionsebenen. Voraussetzungen Textilprodukte können nur dann nach dem Standard 100 by Oeko-Tex zertifiziert werden, wenn sämtliche ihrer Bestandteile den geforderten Kriterien entsprechen. Umfang und Anforderungen der Schadstoffprüfungen richten sich nach dem bestimmungsgemäßen Gebrauch eines Textilprodukts. Entsprechend unterscheidet der Standard 100 vier Produktklassen: I – Produkte für Babys und Kleinkinder (bis zu einem Alter von 36 Monaten) II – Produkte mit Hautkontakt III – Produkte ohne bzw. mit nur geringem Hautkontakt IV – Textile Ausstattungsmaterialien (z. B. Vorhänge, Tischdecken, Teppiche) In Produktklasse I gelten für fast alle potentiell gesundheitsgefährdenden Substanzen strengere Grenzwerte, und die Produkte werden zusätzlich auf Speichelechtheit geprüft. Prüfkriterien Die Methoden, Kriterien und Schadstoffgrenzwerte des Standard 100 sind weltweit verbindlich und werden jährlich modifiziert und erweitert. Textilprodukte werden auf ihren Gehalt an mehreren hundert reglementierten Einzelsubstanzen aus 17 Schadstoffklassen getestet. Dabei berücksichtigt der Standard gesetzlich verbotene oder reglementierte Substanzen wie verbotene Azo-Farbmittel, Formaldehyd, Pentachlorphenol, Cadmium oder Nickel Anforderungen der Anhänge XVII und XIV der Europäischen Chemikalienverordnung REACh sowie der ECHA SVHC (Substances of very high concern)-Kandidatenliste, soweit sie nach Einschätzung von Expertengruppen der Oeko-Tex-Gemeinschaft relevant für Textilmaterialien, Bekleidung oder Zubehörteile sind Forderungen des US-amerikanischen Consumer Product Safety Improvement Acts (CPSIA) zu Blei. bekanntermaßen gesundheitsgefährdende oder umweltrelevante Substanzen, die vom Gesetzgeber jedoch noch nicht explizit erfasst sind Darüber hinaus müssen alle überprüften Materialien bzw. Produkte einen hautfreundlichen pH-Wert und gute Farbechtheiten aufweisen. Sie werden zudem auf Emission leichtflüchtiger Chemikalien getestet und einer Geruchsprüfung unterzogen.
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